Online-Angriffe auf zwei Drittel der Firmen

Zwei Drittel aller österreichischen Firmen waren im vergangenen Jahr Opfer von Angriffen per Internet. Das zeigt eine Studie des Wirtschaftsprüfungsunternehmens KPMG, die am Dienstag an der Fachhochschule Salzburg präsentiert wird.

Die Bedrohung für Unternehmen durch Internetkriminalität steigt seit Jahren: War 2016 noch die Hälfte aller Unternehmen von Angriffen aus dem Netz betroffen, waren es vergangenes Jahr schon zwei Drittel. Aber nur ein Drittel der Opfer erstattet auch Anzeige bei der Polizei.

Laut der aktuellen Studie vernachlässigt jedes zweite Unternehmen die Sicherheit der Computersysteme. Besonders bei Klein- und Mittelunternehmen (KMU) sei das der Fall, sagt Dominik Engel, Professor an der Fachhochschule Salzburg: „Und gerade da ist dann bei KMU so, dass manchmal die IT-Sicherheit zu kurz kommt. Außerdem haben wir da die Situation, dass vielleicht die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht so geschult sind und noch nicht so ein Bewusstsein haben für IT-Sicherheit.“

Erpresser, Betrug mit ergaunerten Zugangsdaten

Die häufigstens Formen sind zum einen Schadprogramme, die das komplette Firmennetzwerk lahmlegen und von den Erpressern erst nach einer Lösegeldzahlung wieder zugänglich gemacht werden. Dazu kommen gefälschte Phishing-Mails, um an persönliche Daten wie Passwörter der Mitarbeiter zu kommen. Oft gehen die Täter hochprofessionell vor, sagt Engel: „Dann sammeln die genau die Informationen, die’s braucht und warten dann auch den exakt richtigen Zeitpunkt ab, um dann solche Mails zu schicken wie ‚Bitte überweise 50 Millionen, sonst springt uns Kunde XY ab‘. Und das macht dann in dem Moment für den Empfänger relativ viel Sinn, weil die Täter gut recherchiert haben.“

Generell ist die Internetkriminalität laut Statistik der Polizei im vergangenen Jahr um rund ein Viertel gestiegen. Alleine in Salzburg wurden 680 Fälle von Internetbetrug angezeigt.

Quelle: https://salzburg.orf.at/m/news/stories/2981394/